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Eines der ersten Module auf der Platte soll eine Whiskybrennerei werden. Eine weitgehend maßstabsgetreue Brennerei stand schon lange auf der Liste von Modellen die ich gerne nachbauen würde.

Ich habe Lagavulin ausgewählt, weil dieser Scotch nicht nur zu meinen persönlichen Favoriten gehört, sondern die Brennerei in einer sehr schönen Lage in der Bucht von Lagavulin liegt.

Seit 1742 wurde an diesem Standort Whisky gebrannt. Nur wenige Meter entfernt liegt die Destillerie von Ardbeg. Wäre auch ein interessantes Modell gewesen. Vielleicht habe ich irgendwann genug Platz um auch Ardbeg auf die Platte zu bringen…

Bei dem Bau der Modelle achte ich sehr darauf kostengünstig zu bauen. So sind fast alle Materialien aus dem Baumarkt.
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Auf Basis des Bild- und Kartenmaterials von Bing und Google wurden die Grundrisse der Gebäude zu Papier gebracht. Dabei hat sich die Funktion "Entfernung messen" bewährt. Dazu müsst Ihr einfach nur die rechte Maustaste auf der Karte drücken, die Strecke wählen und die Entfernung umrechnen.

Anhand von Fotos aus dem Internet wurden die Fassaden gezeichnet. Nachdem etwa die Hälfte der Fassaden fertig waren, wurden diese ausgedruckt und lose zusammengestellt um die Proportionen zu überprüfen.
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Die fertig gezeichneten Fassaden wurden auf Papier ausgedruckt und auf 2mm Balsaholz geklebt. Mittels Schere und Cutter habe ich die Fassaden, Fenster und Türen ausgeschnitten.

Mit Klebestreifen werden die Wandteile fixiert und mit Holzleim dauerhaft verklebt. Die Dächer werden als letztes aufgesetzt. Dadurch bekommen die Gebäude eine recht hohe Stabilität.

Für die Dächer gibt es keine gezeichneten Vorlagen. Diese werden angehalten und mit etwas Überstand aufgeklebt. Später kann der Überstand mit dem Messer zurückgeschnitten werden.
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Die erste Stellprobe einiger Gebäudeteile mit Bäumen und Fahrzeugen um die Abmessungen zu überprüfen. Problematisch ist immer die Höhe von Gebäuden. In Relation zu Fenstern und Türen kann man die ungefähre Höhe ungefähr hinbekommen. Bei den Pagoden-Dächern der Brennerei oder dem Schornstein wird es schon schwieriger.

Nachdem alle Gebäudeteile fertig waren, begann das "Refinement". Kleine Details der Gebäude (z.B. Erker, etc.) wurden nach und nach ergänzt.

Kleinere Lücken oder Spalten sind kein Problem, denn die Fassaden werden zu einem späteren Zeitpunkt noch "verputzt".
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Im Internet fand ich einen recht detaillierten Lageplan der Destillerie und ihrer Umgebung. Dieser Plan wurde auf die erste Ebene der späteren Grundplatte übertragen. Ich habe es mir einfach gemacht und einfach ein großes Papier an die Wand gehangen und den Plan mittels Projektor darauf projeziert.

Dieser Plan wurde danach auf 1 Zentimeter Dämmplatten aus dem Baumarkt (ca. 40 Cent für 50x100 Zentimeterplatten) übertragen.
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Erfreulicherweise passten die Gebäudeteile recht gut auf den Plan. Was für mich der Beweis war, dass die Methode mit Bing- und Googlekarten sowie der "Entfernung messen"- Funktion recht gut funktioniert.

Auf dieser Ebene wurde bereits der Bachlauf ausgeschnitten, der später in die Bucht münden soll.

Leider gab es auch einen größeren Fehler: Die zusammengehörenden Gebäudeteile wurden vorab miteinander verklebt. Zwei Gebäude mussten später wieder mit dem Cutter voneinander getrennt werden, weil das natürliche Gefälle von Norden nach Süden (in Richtung Bucht) nicht berücksichtigt wurden.
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Diese Gebäudeteile haben im Original ein Metall- oder Blechdach. Das Metalldach wird durch feinen Bindedraht und etwas breiteren Balsaholzstreifen dargestellt.

Auf diesem Bild sieht man übrigens das rechte Gebäude, welches mit roher Gewalt wieder vom Gebäudeteil mit den Pagoden-Schornsteinen getrennt werden musste…
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Jetzt geht es an das "verputzen" der Fassade. Dazu habe ich aus dem Aquarienbedarf feinen Quarzsand geholt. 25 Kilo kosten keine 20 Euro. Das ist deutlich günstiger als der Quarzsand von den bekannten Anbietern von Modelleisenbauzubehör. Die Qualität ist absolut in Ordnung, der Sand staubt nicht so sehr. 25 Kilo sind natürlich eine Menge Material. Ohne Aquarium wird das wohl sehr viele Jahre für den Modellbau reichen. Vogelsand ist nicht so gut geeignet, denn darin befinden sich oft größere Kalkstückchen.

Die Fassaden werden mit Holzleim bestrichen. Dann wird der Quarzsand über die Fassade gestreut. Wichtig ist es, direkt die Fenster von jeder Art von Verklebung zu befreien. Die Kombination aus Holzleim und Quarzsand ist so stabil, dass ich damit sogar Gebäude für eine Gartenbahn bauen würde! Ich benutze Streichhölzer um die Fenster wieder von Klebstoff oder Sand zu befreien.
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Auch in der Modellwelt steht Umweltschutz ganz oben! Deshalb wurde dieses Dach isoliert! Tatsächlich habe ich mittels einer Zahnbürste Alufolie auf einer alten Dachplatte aus Kunststoff strukturiert.

Alufolie auf die Platte legen und dann sehr fest mit der Zahnbürste über die Folie bürsten. Einmal mit ordentlich Leim aufgeklebt und mit Farbe bemalt, geht diese Struktur nicht mehr verloren.

Mit dieser Methode kann man sehr schnell und günstig Häuser decken. Das Dach wird danach mit Acrylfarbe aus der Dose grundiert.
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In der Regel versuche ich günstige Farbe aus dem Baumarkt zu nehmen. Bei den Standardfarben hole ich große Flaschen, ansonsten tendiere ich zu den kleinen Farbtestern.

Bei der Dachstruktur sollte es jedoch hochwertige Farbe aus dem Modellbaubereich sein. Wichtig ist eine hohe Deckkraft bei dünnem Anstrich. Nur so bleibt die feine Dachstruktur auf der Alufolie erhalten.

Mit dem kleinen Pinsel dauert es eine Weile die Dachfläche zu bemalen. Ein kleines Gläschen Lagavulin verkürzt die Zeit…
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Mit dem trockengebürsteten Dach bin ich eigentlich sehr zufrieden. Wer die Methode nicht kennt: Taucht einen Pinsel in Farbe und streicht damit immer wieder über ein Küchenpapier, bist fast eine Farbe mehr an dem Küchenpapier bleibt. Dann mutig über das Dach streichen und ein Hauch von Farbe bleibt am Zielmodell.

Bei der Testbeleuchtung fiel auf, dass trotz Balsaholz, Quarzsand und Wandfarbe immer noch Licht durch die Fassade leuchtet. Also habe ich alle Gebäude von innen mit schwarzer Farbe ausgemalt.
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Der Bachlauf wird auf der nördlichen Seite durch eine Mauer begrenzt. Diese wird natürlich auch aus Balsaholz gebaut. Mit Zahnstochern lässt sich die Mauer ideal fixieren. Sobald alles getrocknet ist, wird diese Mauer auch wieder "verputzt".

Im Original fällt der "Abhainn nam Beitheachan" an dieser Stelle zwei Mal ein paar Zentimeter ab. Das werde ich natürlich berücksichtigen.
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Die Umrisse der Gebäude wurden mit kleinen Hölzchen nachgeklebt. Das habe ich aus drei Gründen gemacht:

  1. Einzelne Gebäude möchte ich später beleuchten. Damit an der Gebäudeunterseite kein Licht austritt, gehe ich mit einer kleinen Kante auf Nummer sicher.
  2. Die Straße zwischen den Gebäuden habe ich mit Gips modelliert. Die Hölzchen ermöglichen mir das Abziehen mit einem Lineal.
  3. Die Gebäude sind fixiert und bewegen sich bei leichteren Erschütterungen der Platte nicht.
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Kleiner Zwischenstand. Die Gebäude der Destillerie sind fertig, alle Dächer gedeckt. Es fehlen noch Fenster und Türen, weil mir leider ein schönes Dunkelgrün ausgegangen ist.

Die Straße und der Innenhof wirken noch zu homogen. Da werde ich noch einige Zeit investieren müssen.

Die "Klonbäume" stehen nur für das Bild dort und werden später komplett durch Vegetation in Eigenbau ersetzt.
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Am Computer habe ich die Fensterrahmen gezeichnet. Der äußere Rahmen ist jeweils 0,125 cm breit.

Den Ausdruck wurden auf Fotokarton gedruckt und danach ausgeschnitten.

Armierungsband aus dem Baumarkt wurden zurecht geschnitten und aufgeklebt. Dadurch erhält man ein sehr dünnes Fensterkreuz.

Die Fensterrahmen mit grüner Acrylfarbe bemalt.
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Das Ufer wurde mit Aquarienkies aufgeschüttet. Mit Abtönfarbe aus dem Baumarkt habe ich die Grundfläche grundiert. Mit verschiedenen Grautönen wurde danach das Ufer trockengebürstet.

Für die Gestaltung des Wassers habe ich eine interessante Methode im Hinterkopf. Allerdings werde ich da Wasser erst gestalten, sobald die Nachbarmodule fertig sind.

Im Hintergrund sieht man bereits ein Korkbett, auf das später das Bahngleis gelegt werden soll. Zu diesem Zeitpunkt bin ich noch am überlegen, ob ich die Strecke zweigleisig verlegen soll.
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Auf die Grundierung kommt als nächstes die Sommerwiese (NOCH 50190). Die große grüne Fläche auf der linken Seite wird später weitgehend von Vegetation überdeckt sein.
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Es wird schwer gearbeitet auf der A846! Auf den ersten Blick sieht es noch etwas wirr aus. Aber ich hoffe das Ergebnis wird überzeugen.

Als Basis für die Straße habe ich Korkgleisbett von Faller benutzt. Ich wollte eine flexible Straße mit abgeschrägter Kante.

Die Mauer entlang der Straße wurde mit Pokal Express gebaut. Dazu wurde eine Spur Klebstoff am Rand der Straße gelegt. Darauf kam dann der Aquarienkies. Nach ein paar Minuten ist der Kleber schon etwas fester und der Kies kann vorsichtig zusammengeschoben werden. Nach ein paar Minuten ist dieser schon recht fest.

Zwischen Straße und Mauer habe ich Schotter für den Fußweg aufgeklebt.

Oben sieht man bereits eine Baumreihe mit den selbstgebauten Bäumen.
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Langsam wird die A 846 wieder befahrbar…

Die Peitschenlampen wurden installiert. Dafür habe ich mit dem Dremel ein kleines Loch gebohrt. Dafür musste durch den Styroporboden ein Loch bis in 5 Zentimeter Tiefe gebohrt werden. Damit ich die sehr dünnen Kabel der Leuchten problemlos unter die Platte bekomme, habe ich vorab einen Strohhalb durch das Loch geschoben.

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